Steckerbelegung und Verbindung von externen Geräten mit dem OpenVario

Das OpenVario verfügt über keinen eingebauten GPS-Empfänger. Deshalb muss mindestens ein externes Gerät angeschlossen werden, das NMEA GPS-Daten mittels RS232 bereitstellt. In Europa is das Antikollisionssystem FLARM® sehr verbreitet, das GPS-Positionsdaten sowie Verkehrsinformationen an das OpenVario senden kann. Die Verbindung von FLARM und OpenVario ist einfach, denn hierfür wird nur ein RJ45 Kabel mit 1:1 Pinbelegung benötigt.

Es gibt aber noch viele weitere Geräte auf dem Markt, die an das OpenVario angeschlossen werden können: Logger, eigenständige Variometer, Funkgeräte oder ein zweites OpenVario für eine Doppelsitzer-Konfiguration. Wie das funktioniert wird im Folgenden beschrieben.

Grundlagen: Serielle Schnittstellen des OpenVarios

Das SteFly OpenVario hat zwei serielle Ports mit RJ45-Buchse und zwei serielle Ports am D-Sub 15-Stecker. Alle Ports entsprechen dem RS232-Standard mit 12 V Pegel. Die Anordnung der RJ45-Ports im Gehäuse sowie die Pinbelegung beschreiben die folgende Abbildungen.

Serielle Schnittstellen OpenVario
Serielle Schnittstellen OpenVario

Für die spätere Software-Einrichtung in XCSoar ist es wichtig, sich den Port zu merken, an dem das externe Gerät angeschlossen wurde. (ttyS1, ttyS2, ttyS3)

Verbindungskabel für verschiedene externe Geräte

Für RJ45-Buchsen gibt es einen IGC-Pinbelegungsstandard, der häufig für Flarm-Geräte und (ältere) Logger verwendet wird. Auch das OpenVario nutzt diesen IGC-Standard, was eine unkomplizierte Installation von Classic- und Power Flarm-Geräten mit einem 1:1 pinbelegten RJ45-Kabel ermöglicht.

Leider hält sich nicht jeder Hersteller an diesen RJ45-IGC-Standard. Daher ist es sehr wichtig, vor Anschluss des externen Geräts die entsprechenden Handbücher zu lesen.

Falls ein externes Gerät mit dem OpenVario durch ein Kabel verbunden wird, das nicht auf die Pinbelegung der angeschlossenen Geräte abgestimmt ist, können u.U. beide Geräte beschädigt werden!! Wir haften nicht für Schäden!

Die folgende Abbildung zeigt die Pinbelegung gebräuchlicher serieller Kabel für das OpenVario.

Software-Setup in XCSoar

Nachdem die physische Anbindung des externen Geräts erfolgt ist müssen in  XCSoar ein paar Einstellungen verändert werden. Hierzu sind folgende Schritte notwendig:

  1. OpenVario einschalten und XCSoar hochfahren lassen
  2. Drücke den Menü-Knopf (M auf den SteFly Eingabegeräten; F1 auf einer USB-Tastatur)
  3. Drücke auf „Devices“. Hierzu entweder den Joystick der SteFly-Knüppelfernbedienung, die Drehencoder des Rotary-Modules, die Pfeiltasten einer USB-Tastatur oder eine USB-Maus verwenden. Das Devices Menü sieht so aus:

Wie aus dem Screenshot hervorgeht können 6 verschiedene Geräte in XCSoar konfiguriert werden. Gerät A hat dabei die höchste Priorität. Falls ein Gerät mit hoher Priorität nicht die entsprechenden Informationen zur Verfügung stellt oder ausfällt, dann wird das Gerät mit der nächstkleineren Priorität verwendet, um XCSoar die benötigten Daten bereitzustellen. 

Falls das OpenVario über ein Sensorboard verfügt muss Gerät A das OpenVario auf TCP-Port 4352 sein. Dies ist wichtig, da ansonsten keine Lautstärke- und Sollfahrt-Einstellung nicht geändert werden können. [Falls dennoch OpenVario erst als Gerät B oder C positioniert werden soll, dann muss die XCI-Datei geändert werden]

Wenn keine Drucksensoreinheit installiert ist, kann Gerät A deaktiviert oder überschrieben werden.

Einstellungen in XCSoar für verbreitete externe Geräte

Flarm

Das Anschließen des Flarms ist einfach, wenn man genau weiß, an welchem Port das Flarm angeschlossen ist (ttyS1 oder ttyS2 bei Anschluss an RJ45; ttyS3 bei Anschluss am D-Sub) und mit welcher Baudrate das Flarm Daten sendet. Die Baudrate des Flarms kann im Flarm-Gerät konfiguriert werden. Die Kofigurierung wird im Handbuch des Flarm-Gerätes beschrieben.
Falls die Baudrat, mit der das Gerät Daten sendet, nicht bekannt ist, können einfach alle Baudraten in XCSoar zur Verfügung stehenden Baudraten ausprobieren werden. Die richtige Baudrate erkennt man daran, dass ein lesbarer Datenstrom angezeigt wird. Bei einer falschen Baudrate werden nur zufällige Zahlen und Buchstaben dargestellt.

Alternativ kann auch die in diesem Menü vorhandene Überwachungsfunktion verwendet werden, um sich den NMEA-Datenstrom anzusehen.

Nachdem der richtige Port, die Baudrate und der Treiber ausgewählt wurde klicke auf OK. Jetzt sollte das OpenVario Flarm-Daten empfangen.

Baud rate Alarm

KRT2

In der Beta-Version von XCSoar 7.0 ist ein Treiber für das KRT2-Funkgerät enthalten. Wenn das Funkgerät mit dem OpenVario verbunden ist, kann man im OpenVario einen Wegpunkt (Flugplatz) auswählen und die angezeigte Frequenz an das Funkgerät senden. In diesem Fall ist es besonders wichtig, dass das OpenVario auf die aktuelle Wegpunktdatei mit den gültigen Frequenzen zugriff hat.

Hinweis: Diese Frequenzübernahmefunktion ist nur als „Hilfe“gedacht. Das Funkgerät muss weiterhin so eingebaut sein, dass dessen Bedienelemente immer erreichbar sind. 

Für den Anschluss des KRT2-Funkgerätes können wir empfehlen, ttyS3 am D-Sub-Anschluss und einem selbst konfektioniertem Verbindungskabel zu verwenden. Die Baudrate des KRT2 ist 9600 und nicht änderbar.

Standalone-Variometer von LX Nav

Der Anschluss von Standalone-Variometern von LX Nav an das OpenVario ist ebenfalls möglich. Achtung: Verwenden Sie unbedingt das richtige Verbindungskabel entweder aus dem SteFly Shop oder ein selbst gefertigtes Kabel mit der Pinbelegung, wie sie weiter oben beschrieben wird! 

Die Baudrate bei LX Nav S8x & S10x Geräten ist konfigurierbar. Nähere Informationen gibt es im Handbuch des LX-Gerätes.
In XCSoar muss als Treiber LXNAV ausgewählt werden.

Verbindung zweier OpenVarios (Doppelsitzerkonfiguration)

Im Doppelsitzer kann vorne und hinten jeweils ein OpenVario eingebaut werden. In diesem Setup benötigt man nur eine Drucksensoreinheit sofern beide Geräte mit einem seriellen Crossover-Kabel verbunden sind (siehe Schaltpläne weiter oben). Üblicherweise werden alle seriellen Geräte an die vordere OpenVario-Einheit angeschlossen und dann die kompletten Daten als ein NMEA-Datenstrom an das Gerät für den Copiloten / Passagier weitergeleitet.

Die Konfiguration läuft wie folgt ab:

  1. Im Master-OpenVario (Vordersitz) wird ein Port als NMEA-Ausgang deklariert und die Baudrate notiert, z.B. 19200.
  2. Im Slave-OpenVario (Rücksitz) werden nun externe Geräte wie das Master-OpenVario oder Flarm immer mit dem gleichen Port und der gleichen Baudrate eingetragen. So kann die Konfiguration bspw. lauten:
    Gerät A Gerät: OpenVario, Port: ttyS1, Baudrate: 19200
    Gerät B Gerät: Flarm, Port: ttyS1, Baudrate: 19200
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